Die Liste der Namen: eine tägliche Erinnerung

Auf einem hohen, grauen Leuchtturm ist die Namensliste projiziert, ein ungeteiltes Register aller Opfer des Ersten Weltkriegs in Belgien. Jeden Tag werden in der Liste die Namen derjenigen genannt, die am Tag Ihres Besuchs ihr Leben verloren haben.

In diesem Leuchtturm und in drei weiteren Leuchttürmen im Museum sind Bilder von Opfern zu sehen. Diese Bilder sind ergreifend, aber sehr real: Sie zeigen nichts anderes als die Auswirkungen des Krieges auf die Menschheit.

die Namensliste: jeder jedes gleiches

Jenseits des Wahns der täglichen Projektion macht ein Kiosk die Namensliste in ihrer Gesamtheit abrufbar. Von den Zehntausenden von Opfern, die nie ein bekanntes Grab erhielten, sind heute nur noch ihre Namen als Zeichen ihrer Existenz zu sehen.

Da die Liste Namen von Menschen enthält, die in mehr als 100 Ländern geboren wurden, wird dieses Sterberegister als Vermächtnis mit einem globalen Publikum geteilt, im Museum, aber auch online mit der ganzen Welt.

die Namensliste

Irland: eine Frage der (Un)Teilung

Ein schönes Bücherregal enthält Irlands Memorial Records, acht Bände mit mehr als 49.000 Namen irischer Opfer. Inmitten der tiefen Spaltung zwischen Nord und Süd sollte die Veröffentlichung im Jahr 1922 zeigen, dass die irische Insel aufgrund ihrer Teilnahme am Ersten Weltkrieg ein integraler Bestandteil des Vereinigten Königreichs war. Ein Bürgerkrieg hat aber anders darüber entschieden.

Doch auch heute noch symbolisieren die Rekorde Einigkeit und Zugehörigkeit. Iren ganz unterschiedlicher Herkunft und Zugehörigkeit entdecken in diesen Büchern, dass sie doch eine gemeinsame Vergangenheit haben.

Irish memorial Records